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SEQUENTIAL FIGURES by JÜRGEN RICHTER

Tracklist
1.ENTRANCE (11 LAYERS)2:06
2.RETOURING REGULARITY (11 LAYERS)5:34
3.ON-OFF CODE (18 LAYERS)4:52
4.INEXPRESSIVELY INPUT BETWEEN CULTURALLY PERFORMANCES (14 LAYERS)7:26
5.SHIFT-WORKING (17 LAYERS)6:06
6.FREE ORGANIST IN FRONT OF UNINTERESSTED VISITORS (12 LAYERS)4:07
7.MAKING OF PIPES FOR WILD LANDSCAPES (21 LAYERS)4:16
8.SURPRISING ELECTRICAL VOLTAGES (21 LAYERS)5:30
9.EXIT (10 LAYERS)4:42
Credits
released June 26, 2019

JR e-guitar / bass-guitar / synthesizer / sampler / midi-keyboard / samples


Auf dem USB-Stick etwas zu nahtlos, spielen die SEQUENTIAL FIGURES (NO EDITION # 122, DL/USB) von JÜRGEN RICHTER ein ei­genes und anderes Spiel. Richter, Mälzners langjähriger Partner in Braingrainhotspot, hat in Herne neun solcher Klangfiguren aus 10, 11, 12, 14, 17, 18, sogar 21 Schichten ge­schichtet. Mit Hilfe von E-Guitar / Bass-Guitar / Synthesizer / Sampler / Midi-Key­board / Samples. Meist uptempo und launig rhythmisiert, bei 'Inexpressively Input Be­tween Culturally Performances' aber auch getragen, doch verunklart durch eine flüs­ternde Stimme, die die komplexe Strati­graphie der Strings und Keys, Beats und Drones noch etwas undurchsichtiger macht. Dem folgen weitere polymorphe Tüpfelmuster und Flatterwellen, mit perkussivem Kling­klang, in gradualem Duktus, ein 'Shift-Wor­king' aus Artrock- und Electronica-Spuren im Clash von Midi, Synthie, E-Gitarre und Auto­matenbeat, jaulig und binnenrhythmisch ver­zahnt, mit schönen kristallinen Schlägen. Bei 'Free Organist in Front of Uninterested Vi­sitor' höre ich Schritte passieren, schubweise Gesangsfetzen, zuckendes Stakkato, Glo­ckenspiel, irgendwo auch eine Kirchenorgel, die im Ocean of Sound zwar nicht pinkelt, aber furzt. 'Making of Pipes For Wild Land­scapes' mischt zischende Schweißarbeiten mit Vibesgeklöppel, Piano, Synthiestrings, in rhythmischer Wallung zu Paukenschlägen, Noiseimpulsen, Klimperei, elektroorgeliger Fanfare. In 'Surprising Electrical Voltages' mischen sich Kinderstimmen in eine auch so schon turbulente Szenerie, zum Tamtam eines Balafons, Drumcrashes, erneut auch industriellem Krach, aber auch ätherischem Schwebklang, den freilich die Gitarre durch­schneidet in noch einmal dem Maximum an Vielspurigkeit, gerade so zusammengehalten von einem regelmäßigen Beat. Als 'Exit' zwitschern Spatzen, flöten Amseln, zu einem letzten Wellen- & Teilchen-Salat, mit Keys­klingklang, gedämpft hingetupftem Beat, Synthiedrones, knarriger Orgel, geschichtet wie im Traum, nur die Vögel machen reichlich Alarm. So wie Martin Kippenberger mal in einem Tumult aus Bauklötzen beim besten Willen kein Hakenkreuz entdecken konnte, kann ich an Richters Klangkomplexen selbst mit bösem Willen wenig bis gar nichts Alt­modisches entdecken.
rbd BAD ALCHEMY # 104, Germany
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